Lebe wahren Erfolg

Was soll es sein, Trennung oder Erfolg?

Momentan stecken wir als Kollektiv in einer herausfordernden Phase, die uns die Chance einer gemeinsamen Transzendenz bietet. Was früher noch durch Ehrgeiz und Einsatz erreichbar war, setzt heute Einheit mit sich und anderen voraus: Erfolg. Und das Schöne ist, wir befinden uns gerade im idealen Spielfeld, um diese Voraussetzung zu trainieren. Die Welt steckt in einer der grössten Veränderungen aller Zeit, und wir sind mittendrin. Keine Zeit könnte spannender sein, um sie hier auf der Erde zu verbringen, keine könnte anspruchsvoller sein.

Während die Welt sich spaltet in zwei Lager, will man uns weiss machen, dass wir uns für eins dieser Lager entscheiden müssen. Ist das so? Polarität verstärkt die Trennung. Einheit überwindet sie. Wir sind aus der Einheit entstanden. Wie kann Polarisierung uns heilen?

Was die Welt wirklich braucht ist Toleranz, Verständnis für andere Meinungen, Mitgefühl für das Gegenüber. Ein Mensch, der seinen wahren Erfolg lebt, hat genau diese Eigenschaften: Integrität und Empathie. Leider wird momentan alles andere geschürt. Wenn wir uns darauf einlassen, wird der Spalt immer grösser, der Weg zurück immer steiniger.

Bei einer Zugfahrt vor einigen Tagen war ich schockiert, wie Menschen bereits miteinander umgehen. Ich sass friedlich ganz rechts in einem Zweier-Zugabteil nach Winterthur, als mich eine laute und aggressive Frauenstimme aufschreckte: «Können Sie bitte mal Ihre Maske hochziehen!» Der Ton liess keinen Zweifel übrig, dass dies ein klarer Befehl war. Neugierig spähte ich ins vordere Abteil, um zu sehen, wem die Befehlsausgabe in solch unfreundlichem Ton galt. Sofort entdeckte ich das Opfer: einen verwirrt dreinschauenden älteren Herrn, der seine Maske hinuntergezogen hatte und von seiner Tasche hochschaute. Er hatte etwas längeres Haar, war sehr schlank, fast schon hager und erinnerte mich an einen genialen, leicht verträumten Professor. Während er die Tasche an sich drückte, sagte er konsterniert: «Ich möchte eigentlich etwas essen».

Wie aus einer Pistole geschossen kam die Erwiderung: «Aha, dann ziehen Sie jetzt die Maske wieder hoch, bis Sie alles fertig ausgepackt haben!» Während ich mich mindestens so fassungslos fühlte, wie der ältere Herr aussah, schaute ich mich nach der Sprecherin im gegenüberliegenden Abteil um. Leider konnte ich keinen guten Blick erhaschen, da sie ganz links sass und ich daher nur ihre Oberschenkel im Blickfeld hatte. Aber irgendwie reichte mir das schon, um zu verstehen, warum der ältere Herr seine Maske hochzog, sein Essen in der Tasche liess, sich abwendete und versuchte seinen Hunger mit lesen zu vergessen. Sie hingegen sass quer in ihrem Abteil, ihre überkreuzten Oberschenkel immer noch genau auf ihn gerichtet.

Was denkst du, hat sie sich gefreut über ihren «Sieg»?

Keine fünf Minuten später begann sie zu husten, und ich muss gestehen, dass ich mir ein schadenfreudiges Lächeln nicht verkneifen konnte, während ich mir einige Gedanken über Karma machte…

Während sie vor sich hin hustete, schoss mir der Gedanke durch den Kopf, sie zu fragen, ob sie mit diesem Husten nicht lieber zu Hause bleiben wolle, statt im Zug Leute zu tyrannisieren. Stattdessen suchte ich mein Mitgefühl für sie. So konnte ich ruhig bleiben und den Konflikt aus meinem System entlassen.

Diese Situation hat mich aufgerüttelt. Sie hat mir gezeigt, dass sich unsere Gesellschaft aufspaltet und Werte wie Toleranz, Menschlichkeit dabei teilweise auf der Strecke bleiben. Ich bin überzeugt, dass wir in der heutigen Lage mehr denn je aufgefordert sind, die Einheit in uns zu finden, so dass wir sie auch im Aussen erkennen können, im Menschen, der uns gegenübersteht. Es geht darum, sich daran zu erinnern, dass wir alle eins sind. Unsere Zellen unterscheiden nicht, ob wir den anderen heruntermachen oder uns selbst. Das ist für sie das gleiche, da sie keine Individualität besitzen. Oder wie es ein grosser Meister seiner Zeit schon gesagt hat:

«Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan».

Ich kann dir versichern, dass diese Aussage, ob Bibelleser oder nicht, energetisch stimmt. Deine Zellen ziehen sich messbar zusammen, wenn du einen Menschen verbal oder physisch angreifst. Sie entspannen sich, wenn du mit Liebe und Mitgefühl auf die Menschen zugehst. Wir hätten uns keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um genau diese positiven Eigenschaften zu trainieren und gleichzeitig keinen anspruchsvolleren. Lass uns gemeinsam wieder zur Einheit finden, statt uns in die Trennung treiben zu lassen!

Ganz nebenbei trainieren wir dabei erfolgreich zu sein. Je mehr wir uns selber mit Mitgefühl begegnen, desto mehr finden wir die Einheit in uns. Sobald du diese hohe Schwingung in dir aktiviert hast, lässt der «äussere» Erfolg nicht länger auf sich warten. Du kannst unmöglich hart und gemein mit anderen Menschen umgehen und dich gleichzeitig so lieben, dass du wahren Erfolg anziehst, denn im Grunde sind wir alle eins, genau wie die Zellen.

Wahrer Erfolg macht dich glücklich und entsteht erst, wenn du in einer harmonischen Beziehung mit dir selber lebst, indem du dich angenommen und dadurch geheilt hast. Er strahlt von innen nach aussen dank der Integrität und Einheit in dir. Dann erst spiegelt er sich im Aussen als geschäftlicher oder finanzieller Erfolg, als harmonische Beziehung oder Gesundheit. Indem du aber wirklich zu dir stehst, wirst du auch andere annehmen können, so wie sie sind, mit all ihren Ängsten, ihren Unsicherheiten, ihren Flausen und was immer sie in dein Leben bringen.

Was soll es also sein, Trennung oder Erfolg?

In Liebe, Grazia

Kommentare

  1. Danke Grazia für deine Worte genau solche Vorfälle habe ich schon erlebt. Ja und manchmal ertappe ich mich dabei wie ich jemanden zurechtweisen möchte. 😉

    1. Ja, liebe Brigitte, wenn wir tief genug in uns hineinschauen, finden wohl die meisten diesen Anteil 😊

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.